Wohnungspolitik im Zeichen der Arbeitsmigration

Vortrag in Duisburg Marxloh

Am Donnerstag, 18. November 2021 geht es in einem Vortrag von Kevin Weintritt in der Kreuzeskirche Duisburg Marxloh, Kaiser-Friedrich-Str. 40, um die Wohnungspolitik im Zeichen der Arbeitsmigration in den 1950er und 60er Jahren. Der Historiker zeichnet dabei die bereits ab 1962 auf nationaler Ebene geführten Debatten über Migrationsprozesse nach und erläutert die wohnungspolitischen Konzepte der Bundesregierung.

Ab Dezember 1955 verstärkte sich die nach dem Zweiten Weltkrieg angespannte Lage am Duisburger Wohnungsmarkt durch die Anwerbeverträge für ausländische Arbeitskräfte. Bis Ende der 1970er-Jahre war der Wohnungsmarkt zunehmend durch den Wegzug deutscher Bevölkerungsschichten und dem Zuzug ausländischer Arbeitnehmer gekennzeichnet, die günstige Wohnungen für einen überschaubaren Zeitraum suchten. Bundespolitisch wurde die Tendenz zu einem dauerhaften Aufenthalt der Arbeitsmigranten erst spät erkannt und entsprechend die Wohnungspolitik lange Zeit einseitig auf die Errichtung provisorischer Unterkünfte statt auf familientaugliche Wohnungen gelegt. Die Folge war, dass gerade in Duisburg mit einem hohen Anteil lediger und gering qualifizierter ausländischer Arbeitnehmer eine große Gruppe der Migranten, die sich hohe Mieten nicht leisten konnten, in überalterten Wohnraum abgedrängt wurde. Nicht zuletzt in Marxloh wurden auf diese Weise schon in den 1960er Jahren zentrale Weichen für die spätere Segregation des Stadtteils gestellt.

Der Eintritt zu der um 18.30 Uhr beginnenden Veranstaltung vom Evangelischen Laboratorium, einer Einrichtung der vier Evangelischen Kirchenkreise am Niederrhein Dinslaken, Duisburg, Moers und Wesel, ist frei. Anmeldungen sind erforderlich: Mobil: 0179 758 7289  oder Mail: kda@kirche-duisburg.de. Es gilt die Corona 2G – Regel. Teilnehmen können nur vollständig geimpfte oder genesene Personen mit entsprechendem Nachweis. Der Mindestabstand von eineinhalb Metern wird eingehalten. Es besteht eine Maskenpflicht bis zum Sitzplatz – am Sitzplatz kann die Maske abgenommen werden. Infos zum Evangelischen Laboratorium gibt es im Netz unter www.ev-laboratorium.de.

 

  • 8.11.2021
  • Rolf Schotsch
  • Red