Den respektvollen Umgang zwischen den Menschen weitergegeben

Am 26. November 2021 wird Pfarrer Jan Christofzik, Referent des Evangelischen Schulreferates Duisburg / Niederrhein von seinem Dienst im Gottesdienst – um 13 Uhr im Online-Format über Zoom  – entpflichtet. Anmeldungen sind noch möglich unter schulreferat-duisburg-niederrhein.de.

Jan Christofzik wurde 1961 geboren, einer Zeit, in der evangelische und katholische Kinder mancherorts nicht miteinander spielen durften und am Jungengymnasium von einzelnen Lehrern noch geschlagen wurden. Wenn der Schulreferent jetzt in den vorgezogenen Ruhestand geht, hat er genau das Gegenteil dessen weitergegeben: achtungsvolle Pädagogik, ökumenische Verständigung und den respektvollen Umgang zwischen den Menschen.

Das lag auch an dem guten Konfirmationsunterricht, den er bei einem Weseler Pfarrer erlebte. „Wir haben nicht nur gelernt, sondern z.B. Flohmärkte organisiert und die Einnahmen an diakonische Einrichtungen wie Hephata weitergegeben.“ Zur Auseinandersetzung mit dem Glauben führte ihn der Religionsunterricht in der Oberstufe, der von einer Pfarrerin erteilt wurde. Er studierte Theologie an der Kirchlichen Hochschule in Bethel und an der Marburger Universität. Dort, als wissenschaftliche Hilfskraft, prägten ihn ökumenische Erfahrungen und die Auseinandersetzung mit der Befreiungstheologie Lateinamerikas. Ein Sondervikariat führte ihn in seiner praktischen Lehrzeit als Pfarrer 1987 als Seelsorger in die JVA Duisburg.  Bei seiner nächsten Station in Wanheim begleitete den jungen Vikar anschließend Pfarrer Dr. Okko Herlyn fachlich. Anschließend ging er als Schulpfarrer nach Neuwied, übernahm später für acht Jahre eine Pfarrstelle in Duisburg-Neumühl, bevor er im Jahr 1999 Schulpfarrer am Willy-Brandt-Berufskolleg in Rheinhausen wurde. Seitdem arbeitet er, zumeist in leitender Funktion, im Kuratorium der Ev. Beratungsstelle Duisburg/Moers mit, die Menschen psychologische Beratung in Erziehungs-, Familien-, Ehe- und Partnerschafts-, Schwangerschafts- und Lebensfragen anbietet.

Im Jahr 2010 wurde er gebeten, Referent im neu gegründeten Evangelischen Schulreferat Duisburg / Niederrhein zu werden mit Zuständigkeit für die Schulen im gesamten Kreis Wesel. „Wir unterstützen die Schulen mit religionspädagogischen Fortbildungen. Auf dem Hintergrund unseres christlichen Menschenbildes konnten wir dort auch die ‚erste Hilfe für die Seele‘ installieren“, erklärt Christofzik. „Dieses Angebot soll Schülerinnen, Schülern und Lehrenden helfen, mit Notfällen in der Schule zurechtzukommen.“  Er hat Lehrende an Grundschulen weitergebildet, als es darum ging, dass Religionsunterricht auch konfessionell kooperativ von evangelischen oder katholischen Lehrerinnen und Lehrern erteilt werden kann. Ein großes Thema seien die Moerser Inklusionstage gewesen: Gemeinsam mit der GEE – Pädagogische Akademie aus Duisburg, den Grundschulen des gemeinsamen Lernens, der Hauptschule und Förderschulen wurden mit bis zu 180 Lehrerinnen mehrere Fachtagungen für die Lehrerinnen und alle pädagogisch Mitarbeitenden erfolgreich durchgeführt, freut sich der 60-Jährige. Einen festen Bestandteil seiner Arbeit bildeten auch die Reisen nach Israel/Palästina. „Das waren Studienreisen für Lehrerinnen und Lehrer aller Fächer, bei denen die Mitreisenden mit den verschiedenen Kulturen im Land sowie der konflikthaften Situation vor Ort konfrontiert wurden. Sie lernten viele Menschen kennen, die Frieden wollen, z. B. jüdische und arabische Israelis, orthodoxe Rabbiner aus Haifa und Christen in Bethlehem. Diese Begegnungen prägen die Kolleginnen und Kollegen und machen sie sprachfähiger im Unterricht.“

Diese Arbeit will er im Ruhestand fortsetzen. Auch dem Jerusalemverein bleibt er als so genannter Vertrauensmann erhalten. Schließlich wird er seine gewonnene Zeit im Haus Esselt in Hünxe, dem Otto Pankok-Museum, als Vorsitzender der Otto-Pankok-Gesellschaft, einbringen.

Pressemitteilung und Foto: Evangelischer Kirchenkreis Moers (www.kirche-moers.de)

 

 

  • 24.11.2021
  • Rolf Schotsch
  • Red