In der Fastenzeit innehalten und während der letzten sieben Wochen vor Ostern im Alltag zu verzichten, ist eine lange christliche Tradition und ist auch heute noch nicht aus der Mode. Oft ist es aber schwer, konsequent zu bleiben und in dieser Zeit vielleicht ohne Fernseher einzuschlafen, das Handy nur eine Stunde am Tag zu nutzen, die Süßigkeiten oder Zigaretten wegzulassen oder auf das Auto zu verzichten. Leichter fällt das durch den Austausch in einer Online-Fastengruppe, wie der aus der Evangelischen Kirchengemeinde Neumühl. Pfarrer Michael Hüter lädt Menschen dazu ein, einmal in der Woche für eine halbe Stunde im Internet in einer Videokonferenz zusammenzukommen, „denn es tut gut, die Schwierigkeiten zu äußern und von anderen zu hören, denen es genauso – oder auch ganz anders – geht.“
„Beim Fasten“, und das ist Pfarrer Hüter wichtig, „geht es nicht um den Verzicht um des Verzichts willen.“ Der Ursprung des Fastens war, sich selbst, das eigene Tun und Lassen zu hinterfragen und dem nachzuspüren, was dem eigenen Leben wirklich gut tut. Das im Gespräch mit Gott zu tun, bedeutet, auf mein Leben zu schauen und ernst zu nehmen, dass wir eben nicht alles alleine machen können, dass wir angewiesen sind.“ Das gelte für viele Bereiche des Lebens und werde dann besonders deutlich, wenn Ereignisse in den gewohnten Alltag einbrechen, mit denen niemand gerechnet hat, „die uns das Leben schwer machen und uns die Lust am und aufs Leben nehmen.“
Die Treffen über die Internetplattform ZOOM, die mit einem spirituellen Impuls beginnen und dem dann der Austausch über die Erfahrungen mit dem Fasten folgt, soll es am Donnerstag, 3. März, sowie am 16., 23., 30. März, 6. und 13. April 2022 geben. Wer teilnehmen möchte und von der Technik abschreckt, bekommt gerne entsprechende Hilfe von Pfarrer Hüter (Tel.: 0203 / 98582930). Anmelden sollten sich alle Teilnehmenden bis zum 2. März 2022 per Mail (michael.hueter@ekir.de).
Das Bild zeigt Pfarrer Michael Hüter (Foto: Heike Kaldenhoff).