Draußen rumtoben, mit möglichst vielen Spielpartnern die eigenen Kräfte messen und neue Leute kennenlernen, besser kann man nach der bewegungsarmen Coronazeit den Spätsommer nicht verbringen. Das dachte sich auch die Veranstaltergemeinschaft aus der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (CJZ), der jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen, der katholischen Pfarrei Liebfrauen, der evangelischen Gemeinde Alt-Duisburg und dem Landfermann Gymnasium. Die hatten sich zum ersten Mal in dieser großen Runde an einen Tisch gesetzt und gemeinsam ein Sport- und Spielfest für Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf die Beine gestellt. Im Innenhafen zwischen Karmelkirche und jüdischem Gemeindezentrum hieß es am Sonntagnachmittag „Fair Play- Jeder Mensch zählt“. Das galt besonders für die heiß umkämpften Fußballspiele im aufblasbaren Menschenkicker, da zählten nicht nur die die Jungs und Mädchen auf dem Spielfeld der aufregenden Standfußballvariante. Auch die stets einwurfbereiten Eltern drumherum hielten mit ihren Anfeuerungsrufen die kleinen Kicker bei der Stange. Gerufen wurde auf Englisch, Deutsch, Griechisch, Arabisch und Ukrainisch. „So haben wir und das vorgestellt,“ freute sich Cordula Klümper, die Geschäftsführerin der CJZ, „wir wollten speziell alle Leute aus der Umgebung ansprechen, damit man sich hier untereinander besser kennenlernt.“
Nebenan flog der Handfederball, auch Indiaca genannt, in eleganten Bögen über die Köpfe der Spielerinnen. Die kleinsten Gäste vergnügten sich beim Spielmobil, rollten in großen Trichtern durch die Gegend und absolvierten verschiedene Spielstationen. Völkerball und Volleyball war für die älteren Sportler im Angebot.
Die Kindertanzgruppe des griechisch-pontischen Kulturvereins zeigte traditionelle Tänze in schönen Trachten. „Jeder der gerne tanzt ist bei uns willkommen und jetzt genießt einfach, was unsere Kinder können“, lud die Gruppenleiterin freundlich ein.
Auf dem Grill brutzelten koschere Würstchen und kühles Wasser für die Durstigen gab es gegen eine freiwillige Spende. Die Schülersanitäter des Landfermann-Gymnasiums konnten erfreulich untätig bleiben, bis eine völlig respektlose Wespe die Küsterin der Salvatorkirche in den Finger stach. Dann waren Nico Hehl und Paul Stoffeles sofort zur Stelle, fragten nach Allergien, boxten ein Instant-Coldpack kühl und verpassten dem leidenden Finger professionell einen schützenden Umschlag, damit sich zum Stich nicht noch Gefrierbrand gesellen konnte.
„Beim gemeinsamen Sport lernt man sich besonders schnell kennen und wenn es fair zugeht, dann haben auch alle Spaß,“ sagte die Pastoralreferentin von Liebfrauen Ingrid Jungsblut. Inzwischen lief schon eine Mannschaft der Traditionsgemeinschaft des MSV auf und hielt Ausschau nach den Spielgegnern vom jüdischen Sportverein Tus Makkabi Duisburg. Die Makkabi-Spieler kamen, sahen und mussten sich am Ende dem MSV Team mit 6 : 3 Toren geschlagen geben.
Text: Sabine Merkelt-Rahm, Foto: Eva Wieczorek-Traut