Das große Jubiläum fiel für Klaus Andrees mitten in die Pandemie, so dass die Evangelische Kirchengemeinde Großenbaum-Rahm ihrem langjährigen Presbyteriumsmitglied erst in diesem Sommer im festlichen Rahmen für einen seiner wichtigen Dienste danken konnte: Klaus Andrees ist seit nunmehr 27 Jahren sogenannter „Pastor im Ehrenamt“ und hat seitdem in unzähligen Gottesdiensten gepredigt. Dazu hatte er 1993 eine Ausbildung als Gemeindeprediger bzw. Prädikant begonnen, die er 1995 mit der Ordination durch den damaligen Superintendenten des ehemaligen Evangelischen Kirchenkreises Duisburg Süd abschloss. Seitdem hat er unzählige Gottesdienste geleitet, gestaltet und dort natürlich auch im Talar gepredigt. Pfarrer Schmidt schreibt dazu im „Gemeindegruß“: „Es sind Gottesdienste, aus denen wir Gemeindemitglieder immer etwas mitnehmen können in unseren Alltag, weil Klaus Andrees die ´Frohe Botschaft` mit seiner markanten, tiefen Stimme in unsere Zeit und unsere aktuelle Situation hineinspricht.“
Klaus Andrees, der bis zu seinem Ruhestand als Lehrer für evangelische Religion und Musik an einem Gymnasium tätig war, konnte dort durch eine zertifizierte Ausbildung auch als Schulseelsorger wirken. Die Seelsorge stand und steht bei seinem Engagement für die Menschen und die evangelische Kirche an vorderster Stelle. So engagierte er und engagiert sich bis heute ehrenamtlich nicht nur auf Gemeindeebene, sondern auch beim Evangelischen Kirchenkreis Duisburg: unter anderem bis vor einiger Zeit als Vorsitzender des Fachausschusses „Seelsorge“, als Vorsitzender des „Förderkreises TelefonSeelsorge“, als Mitglied der „AG Notfallseelsorge“ und aktiver Notfallseelsorger. Zudem begleitet er mit anderen in Teams Hinterbliebene nach Katastrophen, angeboten durch die Stiftung Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland, in der er auch Mitglied des Kuratoriums ist. Zudem vertritt Klaus Andrees unseren Kirchenkreis in der Landessynode.
Vorgezeichnet war diese enge Verbindung zur evangelischen Kirche nicht. Denn er – aufgewachsen in Großenbaum – war zwar schon als Kind und Jugendlicher mit der Gemeinde verwoben, spielte in der Gemeindeband und war in der Jugendarbeit tätig. Doch nach Ausbildung, Bundeswehr und Studium schlief der Gemeindebezug ein. Die Verbindung zur Gemeinde begann wieder mit dem Taufgespräch und der Taufe seines Sohnes. Sie führte dazu, dass Klaus Andrees schon zwei Jahre später, 1988, als Kandidat zur Presbyteriumswahl antrat, dem er bis 2020 angehörte. Als Prädikant wird er aber nach wie vor in dem einen oder anderen Gottesdienst predigen. Denn die Freude an der Ansprache der Menschen und die Sorge mit ihnen und um sie lassen den mittlerweile 72jährigen auch heute nicht los. Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.ekgr.de.
Info: In der Evangelischen Kirche im Rheinland können ehrenamtlich Mitarbeitende auf Antrag des Presbyteriums einer Kirchengemeinde nach landeskirchlichen Vorbereitungskursen ordiniert und in den Dienst der Prädikantin oder des Prädikanten berufen werden. Sie werden wie die Frauen und Männer im Pfarramt beauftragt, das Evangelium zu verkünden und die Sakramente zu verwalten. In der Ausübung ihres Dienstes tragen sie einen Talar. Etwa 650 ehrenamtliche Prädikantinnen und Prädikanten gibt es in rheinischen Kirche. Sie kommen aus allen Altersgruppen, Berufen und sozialen Schichten. Die Ausbildung zum Prädikanten findet in Blockseminaren statt, dauert etwa zwei Jahre und wird in der Gemeinde von einer Mentorin oder einem Mentor begleitet.
Das Bild zeigt Pfarrer Schmidt und Klaus Andrees (rechts) nach dem im Text erwähnten Dankgottesdienst in der Großenbaumer Versöhnungskirche (Foto: Ralf Bader).