Die durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine ausgelöste Energiekrise beschleunigt die Suche nach möglichst schnell realisierbaren und nachhaltigen Lösungen für eine echte Energiewende. So rückt Wasserstoff als Alternative mehr und mehr in den Mittelpunkt, auch beim online-Gesprächsforum von Evangelischem Laboratorium und EUROPEDIRECT Duisburg-Niederrhein am Mittwoch, 19. Oktober 2022. Dort sprechen um 18.30 Uhr in einer Zoom-Konferenz Dipl.-Ing. Joachim Jungsbluth vom Duisburger Zentrum für Brennstoffzellen-Technik (ZBT) und Frank Merten vom „Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie“ ob und wie Wasserstoff Deutschland klimafreundlicher und unabhängig von fossilen Brennstoffen machen kann.
Beim Thema Wasserstoff könnte Duisburg eine wichtige Rolle zukommen, denn die Stadt ist einer der bundesweit vier Standorte des Innovations- und Technologiezentrums für Wasserstoff und damit Teil der Nationalen Wasserstoffstrategie. Das Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) der Universität Duisburg-Essen koordiniert den Aufbau in Duisburg, an dem sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Nordrhein-Westfalen beteiligen. Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp will auf seinem Betriebsgelände eine sogenannte Direktreduktionsanlage errichten. Sie soll klimaneutralen, sogenannten grünen Stahl produzieren. Bald wird es einen neuen Wasserstoff-Campus auf dem Gelände der Hüttenwerke Krupp Mannesmann im Duisburger Süden geben. Und: Auf der ehemaligen Kohleninsel im Duisburger Hafen entsteht der größte trimodale Containerterminal Europas im Binnenland, der zudem als „Leuchtturmprojekt“ für Energietechnik auf Wasserstoffbasis dienen soll. Ebenfalls auf einem Gelände des Duisburger Hafens ist ein Bildungszentrum für die Wasserstofftechnologie geplant. Das Problem: Die Herstellung von Wasserstoff ist energieintensiv. Da Wasserstoff auf der Erde nicht allein, sondern nur in Form von Verbindungen vorkommt, muss er mit Hilfe von Energie aus einem wasserstoffreichen Ausgangsstoff abgespalten werden. Im Verkehrsbereich spielt Wasserstoff derzeit kaum eine Rolle und kommt vor allem als Treibstoff etwa für Flugzeuge, Lkw und Schiffe in Frage. Bisher gibt es in Deutschland kaum grünen Wasserstoff aus nachhaltig erzeugtem Strom aus Wind oder Sonne. Der Transport von grünem Wasserstoff etwa aus Nordafrika oder – wie bereits vereinbart – aus Australien und Kanada ist wiederum selbst sehr energieintensiv. Gleichzeitig entstehen möglicherweise neue Abhängigkeiten.
Die Referenten informieren über die grundlegenden Fakten zur Wasserstofftechnologie und benennen Chancen, die bisherigen technologischen Entwicklungen und offene Fragen. Einen Zugangslink zur kostenfreien Online-Veranstaltung gibt es nach vorheriger Anmeldung (bei Dieter Zisenis, Mobil: 0179 758 7289, Mail: kda@kirche-duisburg.de). Infos zum Evangelischen Laboratorium gibt es im Netz unter www.ev-laboratorium.de.