So humorvoll ist selten in eine ökumenische Veranstaltung eingeführt worden: Am vergangenen Samstag, 26. März, hatten die katholische Stadtkirche und der evangelische Kirchenkreis Duisburg im Rahmen der Akzente zu ihrem 2. ökumenischen Kirchenkabarett-Abend geladen. Bevor der Duisburger Kabarettist Kai Magnus Sting aber die Bühne betrat, sorgten Superintendent Dr. Christoph Urban und Stadtdechant Roland Winkelmann schon für ein ungewöhnliches „Warm-up“. Denn statt langer Reden erzählten die beiden ihren Gästen zur Begrüßung lieber zwei Witze über ihre Religion. Damit sorgten sie in der ausverkauften Kulturkirche Liebfrauen schon vor Beginn des eigentlichen Kabarettabends für die ersten Lacher.
Kai Magnus Sting ließ sich anschließend nicht lumpen und revanchierte sich seinerseits mit drei Witzen, die so eigentlich gar nicht in sein aktuelles Programm „Hömma. So isset“ gehören. Einer drehte sich um den Duisburger Hauptbahnhof („Das ist der einzige Bahnhof, der rundum von Tesakrepp zusammengehalten wird“), einer um eine Anekdote über Kardinal Hengsbach und der dritte handelte von einem Erlebnis des jungen Studenten Kai Magnus Sting im Rahmen seines Studiums der Dogmatik in Bochum. Dort sei er einmal von seinem Professor gefragt worden, ob er eigentlich an Gott glaube. Stings Antwort nach längerem Überlegen: „Ich sach ma so: Ich weiß, er glaubt an mich.“
Was dann folgte war ein Feuerwerk an sprachlichen Absurditäten und Ruhrgebietsweisheiten, das der Duisburger Kabarettist mit einer unglaublichen Zielgenauigkeit auf sein Publikum abfeuerte. Die Zuschauer dankten es ihm mit permanenten Lachsalven und manchen humorigen Einwürfen, so dass am Ende der Eindruck blieb: Das war ein richtig schöner Abend, nicht nur für die rund 140 Zuschauer, sondern auch für Kai Magnus Sting selbst.
Genau das war auch Ziel dieses besonderen Ruhrgebietsabends. „Wir wollten den Menschen mit diesem besonderen Kulturangebot etwas Gutes tun und ihnen eine Pause von den vielen Sorgen verschaffen, die uns alle jetzt und in den letzten zwei Jahren das Leben erschwert haben“, hatten Superintendent und Stadtdechant schon bei ihrer Begrüßung betont. Das bedeute aber nicht, das große Leid der Opfer des Angriffskriegs in der Ukraine aus den Augen zu verlieren. Im Gegenteil: „Wir haben vereinbart, den Erlös des Kartenverkaufs nicht zur Refinanzierung dieser Veranstaltung zu nutzen, sondern komplett den ukrainischen Flüchtlingen in Duisburg über das Spendenkonto der Duisburger Wohlfahrtsverbände zukommen zu lassen“, erklärten Roland Winkelmann und Dr. Christoph Urban. Die Entscheidung wurde vom Publikum mit viel Applaus begrüßt, ein zusätzlich aufgestelltes Spendensparschwein füllte sich nach der Veranstaltung zudem mit weiteren 350 Euro.
Text: Eva Wieczorek-Traut, www.stadtkirche-duisburg.de
Das Bild zeigt Superintendent Urban, Kai Magnus Sting und Stadtdechant Winkelmann nach dem Kabarettabend in der Duisburger Kulturkirche Liebfrauen (Foto: Bartosz Galus).