Pressemitteilung

Gedenken in Salvator: Zerbrochene Steine, zerstörte Leben

  • Nr. Pressemitteilung
  • 01.09.2023
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Zum bundesweiten Tag des Offenen Denkmals am 10. September 2023 öffnet auch die Salvatorkirche neben dem Duisburger Rathaus ihre Türen ganz weit und lässt den Tag um 10 Uhr mit einem Gottesdienst beginnen, der zum Frieden und zum Nachdenken aufruft. Im Zentrum stehen nämlich sechs Steinfragmente eine Gedenkplatte, die jetzt an der Nordseite der Kirche Thema eingefasst sind.

Die aus dem Jahr 1923 stammende, damals intakte Gedenkplatte sollte an gefallene Soldaten des 1. Weltkriegs erinnern. Beim Bombenangriff auf Duisburg am 13. Mai 1943, als der brennende Turmhelm auf das Langhaus der Salvatorkirche fiel, zerbrach diese. Bei der Renovierung nach dem II. Weltkrieg verlegte man ihre Bruchstücke als Bodenplatten mit den Namen nach unten, so dass die Namen verschwanden. Bei den Sanierungen der Kirche zu Beginn der 2000er Jahre wurden die Bodenplatten wieder abgenommen und eingelagert. Seit Mitte Mai 2023 sind sechs Fragmente der ursprünglichen Gedenktafel an der Nordmauer der Salvatorkirche angebracht.

Im Gottesdienst werden Pfarrer Stephan Blank und Pfarrer i.R. Armin Schneider, ehemaliger Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg, deutlich machen, dass heutiges Gedenken so gebrochen ist wie diese Steinfragmente: Ein Gedenken an Soldaten muss ein Gedenken an die Opfer einschließen. Und zugleich zum Frieden mahnen. „Ein Gedenken, das den Opfern gerecht wird, kann nur ein Gedenken sein, das zur Umkehr mahnt und uns auf den Weg des Friedens weist“ sagt Schneider im Vorfeld des Gottesdienstes. Er ist froh, dass zur offiziellen Vorstellung der Steinfragmente auch Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn anwesend sein wird und vonseiten der Stadt ein Grußwort an die Gottesdienstgemeinde richten wird.

Den sechs Fragmenten an der Nordseite der Salvatorkirche wird nun eine Informationstafel zur Seite gestellt, die diese Hintergründe aufzeigt. Zudem verweist sie darauf, dass das Gedenken an dieser Stelle vom Bauverein Salvatorkirche, dessen Vorsitzender Pfarrer i.R. Armin Schneider ist, gestiftet wurde. Der Bauverein hat das Projekt ideell gefördert und trägt auch die Kosten für dessen Realisierung. Noch sind nicht alle Rechnungen bezahlt; die Kosten werden sich auf ca. 7.000 Euro belaufen. Aktuell hat der Bauverein 73 Mitglieder. Infos dazu gibt es im Netz unter www.bauverein-salvatorkirche.de; Infos zur Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Duisburg unter www.ekadu.de.

 

Zum Bild: Heute ein Mahnmal für den Frieden – die sechs Fragmente der Gedenktafel für gefallene Soldaten im I. Weltkrieg; Foto: Rolf Schotsch

 

  • Rolf Schotsch
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